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Die meisten Eltern müssen für einen Kindergartenplatz zwischen 50 und 180 Euro monatlich zahlen: Nur in den SPÖ-regierten Ländern Wien, Kärnten und dem Burgenland ist Kinderbetreuung gratis. Statt die Kinderbetreuung auszubauen und überall kostenlos zu machen, fordert die ÖVP jetzt eine “Großelternkarenz” – nicht der Staat, sondern Oma und Opa sollen aushelfen.  

 

Die ÖVP hat mit einer neuen Forderung für Schlagzeilen gesorgt. Die “Volkspartei” will jetzt eine “Großelternkarenz” einführen. Das bedeutet: Statt die Kinderbetreuung in Österreich auszubauen, sollen die Großeltern nun aushelfen. Auf der einen Seite meckert die ÖVP also über Menschen die in Teilzeit arbeiten und verhöhnt die Sorgen von alleinerziehenden Müttern. Auf der anderen Seite blockiert sie den Bau von Kindergärten und will die Betreuung auf die Familie abwälzen. Dabei gibt es nicht in allen Familien Großeltern, die helfen können. Und: Die Großelternkarenz verschärft das Problem der ungleichen Pensionen von Männern und Frauen.  

Frauen erhalten 41% weniger Pension als Männer – mit der Großelternkarenz wird das noch weniger

Ein großes Problem der Großelternkarenz: Wenn Großmütter in Karenz gehen, dann wirkt sich das negativ auf ihre Pension aus – und das doppelt. Denn Frauen bekommen in Österreich ohnehin schon eine geringere Pension als Männer. Im Schnitt erhalten sie ganze 41% weniger Pension.  

 

Das liegt erstens an der geringeren Bezahlung. Zweitens liegt es daran, dass die Betreuungszeiten nicht genug bei der Berechnung der Pension berücksichtigt werden. Wenn eine Großmutter nun also nochmal in Karenz geht, um ihre Enkelkinder zu betreuen, dann wirkt sich das zusätzlich negativ auf die Pension aus.  

Frauen gehen häufiger in Karenz, weil sie weniger verdienen: Großelternkarenz der ÖVP ändert daran nichts

Der Grund warum Frauen häufiger in Karenz gehen als Männer: Sie erhalten im Schnitt 12,4 % weniger Lohn. Da macht das nur Sinn, dass sie eher in Karenz gehen, als ihre Männer. Nur wenn diese Lohnschere geschlossen wird, kann man von Wahlfreiheit sprechen.

 

Doch selbst das schließt viele Familien aus. Viele Frauen sind alleinerziehend, bei weitem nicht alle Familien haben Großeltern, die sich an der Kindererziehung beteiligen können. Eva-Maria Holzleitner, Bundesfrauenvorsitzende der SPÖ,  sagt deshalb, die Großelternkarenz sei ein „ganz letzter Schritt“. Erstmal brauche es einen Rechtsanspruch auf Kinderbildung ab dem 1. Lebensjahr und eine geschlechtergerechte Verteilung der Betreuungszeit von Kindern.